Expertengruppe
Intelligente Bildungsnetze

Im internationalen Wettbewerb um die besten Lösungen für den Einsatz und die Nutzung intelligenter Bildungsnetze im schulischen und außerschulischen Kontext, in (dualen) Hochschulen, Universitäten, in Unternehmen oder in der öffentlichen Verwaltung spielt Deutschland heute nur eine Nebenrolle und läuft in naher Zukunft Gefahr, Kunde international agierender Anbieter von Bildungstechnologien zu werden, nicht aber ein den internationalen Markt prägender oder gar führender Anbieter.

In Deutschland stimulieren derzeit Start-Ups die Entwicklung mit disruptiven Ansätzen und Lösungen, finden aber nur begrenzten Zugang zum Markt. Offene Bildungsangebote, Shared Content, Shared Services und Open Access kommen erst jetzt in der breiten öffentlichen Wahrnehmung an. Geltende Verordnungen sind oftmals noch nicht international abgestimmt, verlieren sich in Details und lassen bis­weilen internationale Entwicklungen außen vor. Und auch etablierte Unternehmen lassen im Einzelfall Innovationskraft und Kreativität hinsichtlich der neuen Chancen mitunter vermissen.

Vor dem Hintergrund der weltweiten Entwicklung des Internets der Dinge, Dienste und Daten, das sukzessive Einzug auch in die Bildung hält, läuft Deutschland Gefahr, die technologischen, Bildungs- und ökonomischen Potenziale nicht umfänglich zu nutzen. Dies gilt sowohl für die Gestaltung innovativer Bildungsszenarien als auch für die Bildung zur und über Digitalisierung.

Mit Blick auf Entwicklungen rund um das Thema „Industrie 4.0“ und „Wirtschaft 4.0“ steht „Bildung 4.0“ mit Fokus auf der beruflichen und betrieblichen Qualifizierung im Office Floor, aber auch und gerade auf dem Shop Floor, dabei im Mittelpunkt.

Die Expertengruppe Intelligente Bildungsnetze hat es sich daher zum Ziel gesetzt, zum Abbau von Marktzugangshürden für innovative Anbieter, zur aktiven Gestaltung innovativer Bildungsszenarien sowie zu einer gesteiger­ten Wahrnehmung bei politischen Akteuren gerade im Hinblick auf den Überarbeitungs- und Modernisierungsbedarf von Gesetzen und Verordnungen beizu­tragen. Die Expertengruppe fokussiert dabei verstärkt auf Anforderungen und Entwicklungen in der beruflichen Aus-, Fort- und Weiterbildung.

Das Arbeitsprogramm 2017 der Expertengruppe Intelligente Bildungsnetze umfasst folgende Schwerpunkte:

  1. Mitwirkung der EG Bildung in der EG Gesundheit hinsichtlich des diesjährigen Themenschwerpunktes Gesundheit/Health des Nationalen Digital-Gipfels.
  2. DIV-Bildungskonferenz „Digitalisierung und berufliche Bildung“ mit inhaltlichen Schwerpunkten (a) Bildungs- und Qualifizierungsbiographien, (b) Erwerbs- und Arbeitsbiographien und (c) Souveränität und Mündigkeit. Kombination aus politischem und fachlichem Diskurs. Partner: acatech Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, BITKOM Fachverband, Charta Digitale Vernetzung, didacta Fachverband, ECO Verband der Digitalwirtschaft, Initiative Intelligente Vernetzung.
  3. DIV-Bildungsdialoge „Intelligente Bildungsnetze“
  4. Wahlprüfsteine Digitale Bildung: Formulierung von 10-15 Wahlprüfsteinen auf Basis der vorliegenden Konzepte bzw. Ergebnisse der Status- und Fortschrittsberichte für formale, informelle und non-formale Bildung resp. Schule, Hochschule, Unternehmen und „Bildungsräume“. Versand an die für den Bundestagswahlkampf gemeldeten Parteien, öffentlichkeitswirksame Begleitung und Veröffentlichung erster Ergebnisse zum Digital-Gipfel. Ggf. Verbindung mit Dialogformaten mit Parteien im zweiten Halbjahr.
  5. Status- und Fortschrittsbericht: Fortführung der Status- und Fortschrittsberichte für Hochschule und berufliche Bildung in 2017. Erweiterung um Bildungssegment Schule. Vorlage des Berichtes integriert in DIV-Status- und Fortschrittsbericht.
  6. EdTec Startup Dialog 2017: Neuerliche Durchführung eines Startup Dialogs an der Schnittstelle von Wirtschaft und Wissenschaft zum Thema EdTec als bundesweit ausgeschriebener Wettbewerb (analog 2014). Durchführung am ersten Gipfeltag in Ludwigshafen/Mannheim.
  7. Mitwirkung an übergreifenden Aktivitäten und Dokumenten der Fokusgruppe Intelligente Vernetzung (Impulspapier zur Legislatur 2017-21; Positionspapier „Rechtlich-regulatorische Handlungsbedarfe“; #DIV17-Konferenz etc.).

Arbeitsprogramm 2018