Ziel der Expertengruppe in 2017 ist es, die Umsetzung der im Status- und Fortschrittsbericht 2015 dargestellten Schwerpunktthemen zu begleiten und die domänenübergreifende Zusammenarbeit innerhalb der Fokusgruppe Intelligente Vernetzung zu erhöhen.
Der Smart Meter Rollout ist nach den Verzögerungen der letzten Jahre und der damit verbundenen Unsicherheit beschlossen. Vordringlichste Aufgabe ist es nun, innerhalb des gesetzten Rechtsrahmens die effiziente und volkswirtschaftlich sinnvollste Umsetzung zu gewährleisten. Dies kann nur im Dialog aller beteiligten Stakeholder aus Wirtschaft, Industrie und Politik funktionieren. Neben der Technologie sollten dabei die Prozesse und vor allem der Nutzen für den Kunden im Vordergrund stehen.
Intelligente Verteilnetze bilden eine wichtige Plattform für die zukünftigen Märkte im Energiesystem. Damit sind auch erhebliche Investitionen in neue Technologien, IKT-Infrastruktur und Digitalisierung verbunden. Vordringliche Aufgabe für das Gelingen dieser Infrastrukturweiterentwicklung ist die Anpassung der entsprechenden Rahmenbedingungen. Hierfür bringt die Expertengruppe Intelligente Energienetze Vorschläge in die Diskussion ein.
Das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende ist beschlossen und zeigt die Änderungen des rechtlichen Rahmens auf. Damit ist auch die Übernahme und Integration von neuen Aufgaben, z. B. Flexibilitätsnutzung, verbunden. Nicht nur bestehende Marktrollen sind davon betroffen. Auch neue Marktrollen, wie beispielsweise Aggregatoren, sind detailliert auszugestalten. Besonderes Augenmerk liegt hierbei auf der Überprüfung und Ausgestaltung der entsprechenden Marktprozesse, die vor allem hinsichtlich ihrer Eignung und Effizienz zu betrachten sind.
Mehrwertdienste sind in Bezug auf die Akzeptanz des Smart Meter Rollouts von entscheidender Bedeutung. Entsprechende Geschäftsmodelle in Verbindung mit der weiterentwickelten Infrastruktur müssen den Nutzen für den Kunden im Fokus haben. Die Ausgestaltung der Geschäftsmodelle erhöht nicht nur die Akzeptanz, sondern generiert auch zusätzliche Ertragspotenziale. Auch die Sektorkopplung, also die spartenübergreifende Infrastrukturnutzung von z. B. Strom, Wärme und Wasser, kann hierbei einen entsprechend wichtigen Beitrag leisten. Entsprechende Geschäftsmodelle sollten gefördert werden.
Der Kunde steht im Mittelpunkt der Digitalisierung. Nur durch Geschäftsmodelle und Angebote, die der Kunde als Mehrwert empfindet, kann die Akzeptanz der Digitalisierung und der unmittelbare Nutzen für die Investitionen in die Infrastrukturen gesteigert werden. Dabei kommt dem Datenschutz und der Datensicherheit eine Schlüsselrolle zu. Bislang ist das Wissen darüber in der Gesellschaft noch nicht stark ausgeprägt. Umso dringlicher ist die Aufklärung im Rahmen von Informationskampagnen, die nur im Schulterschluss aller Beteiligten erfolgreich sein kann.