Der Anteil vernetzter inter- oder multimodaler Mobilitätslösungen wurde in den vergangenen Jahren noch nicht signifikant erhöht. Eine wesentliche Erkenntnis des Stakeholder Peer Reviews 2015 ist, dass es Deutschland nicht an Erkenntnis mangelt, sondern wir ein Umsetzungsdefizit haben. Zum anderen wurde festgestellt, dass eine größere Dynamik möglich ist, wenn Politik und Wirtschaft an einem Strang ziehen. Eine stärkere Gesamtkoordination und eine klare Mandatierung gemeinsamer Gremien sind hierfür der Schlüssel (vgl. Status- und Fortschrittsbericht 2015, S.10). Drei Haupthemmnisse verhindern die Umsetzung intelligenter Verkehrsnetze bis 2020:
- ein fehlender spezifischer Rechts-/Regulierungsrahmen,
- eine nicht ausreichende Breitbandverfügbarkeit und Netzcharakteristik (fehlende einheitliche Architektur),
- die mangelnde gesellschaftliche Akzeptanz intelligenter, vernetzter Mobilitätslösungen.
Für Bewegung sorgt aktuell u. a. der Antrag „Intelligente Mobilität fördern“ der Regierungsfraktionen, der am 25.02.2016 vom Deutschen Bundestag angenommen wurde. Mit dem Antrag sollen neben der Förderung der Mobilität auch die Chancen besser genutzt werden, die die Digitalisierung des Verkehrs bietet. Die Expertengruppe begrüßt den Antrag und den Beschluss des Deutschen Bundestages und will ihrerseits zu seiner Umsetzung beitragen.
Die Expertengruppe setzt sich das Ziel, ihre Expertise zur Behebung der oben genannten Hemmnisse in relevanten Maßnahmen und Gremien einzubringen und insbesondere in einer interdisziplinären Arbeitsgruppe zur Umsetzung der Maßnahme 14 der Strategie „Intelligente Vernetzung“ der Bundesregierung mitzuwirken. Hierfür sind folgende Handlungsempfehlungen der Expertengruppe auf Basis der IT-Gipfel-Empfehlungen 2012 bis 2015 und des IVS-Aktionsplans relevant (vgl. Status- und Fortschrittsbericht 2015, S.19):
- Einsetzung einer interdisziplinären Arbeitsgruppe
- Erarbeitung, Ausgestaltung und Umsetzung einer Roadmap Intelligente Verkehrsnetze
- Ausweitung der Maßnahme 14 auf den Individualverkehr