Digital-Index 2020/2021 der Initiative D21 vorgestellt

Der D21 Digital-Index ist eine großangelegte Gesellschaftsstudie, die einen jährlichen Lagebericht zum Digitalisierungsgrad der Gesellschaft in Deutschland liefert. Sie wurde durchgeführt von Kantar und gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Befragt wurden über 16.000 BundesbürgerInnen ab 14 Jahren, eingeschlossen der OfflinerInnen. Abseits des Digitalisierungsgrads behandelt der diesjährige Index mit Blick auf die Corona-Krise drei thematische Schwerpunkte:

  • Digitales Arbeiten: die großen Entwicklungen in der Arbeitswelt, die einen großen Anteil am Alltag vieler Menschen ausmachen
  • Digitaler Unterricht: die massiven Herausforderungen und Veränderungen durch die Corona-Krise, deren Potenzial das Bildungssystem nachhaltig verändern kann
  • Digitale Gesundheitsanwendungen: Einblicke in das Entwicklungspotenzial für aktuelle und zukünftige Gesundheitsanwendungen, u.a. die Offenheit und Inanspruchnahme für digitale Kanäle und Anwendungen als Alternative zu Vor-Ort-Terminen

Insgesamt lässt sich in der Studie erkennen, dass die Nutzung digitaler Anwendungen und Dienste deutlich angestiegen ist. Dies gilt sowohl für den privaten als auch den beruflichen Bereich, gefördert durch den sprunghaften Anstieg von Home-Office-Tätigkeiten. Beim Fernunterricht sind die organisatorischen Hürden (42%) um ein Vielfaches höher als die technischen (16%), eine ungenügende Internetverbindung ist bei 14% der Befragten eine Schwierigkeit. Etwa 60% der Befragten glauben, dass sich durch Corona die Bildungsungerechtigkeiten verschärfen.

Die Offenheit gegenüber einer ärztlichen Behandlung per Videosprechstunde stieg im vergangenen Jahr um 8 Prozentpunkte auf 34% an, wobei Menschen unter 50 und höher Gebildete eher dafür offen sind. Dennoch ist die Inanspruchnahme von digitalen Angeboten im Gesundheitswesen kaum verbreitet, was sich auch durch die Pandemie kaum geändert hat. Die Faktoren dafür lassen sich allerdings nicht ausschließlich mit fehlendem Angebot oder fehlender Kenntnis über diese Angebote erklären. Die Vermeidung der Nutzung von medizinischen Angeboten während Corona kann ebenfalls einen Erklärungsansatz bieten.

Zwei Drittel der Befragten geben an Schwierigkeiten mit digitalen Unterricht zu haben, beispielsweise durch eine fehlende einheitliche Vorgehensweise bei der Bereitstellung von Unterrichtsmaterial. Über 80% der Lehrkräfte, Eltern und SchülerInnen sind der Meinung, dass der digitale Unterricht den Präsenzunterricht nicht ersetzen kann.

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